Mit Lokomotiv Yaroslavl kehrt dieses Jahr ein Team in die Gagarin Cup Finalserie zurück, das eine sehr schmerzhafte und wechselhafte KHL Geschichte hinter sich hat.
2008 stieg Lokomotiv als Finalist der letzten russischen Superliga in die neue KHL ein und schaffte auch sofort auf Anhieb wieder den Finaleinzug. Gegen Ak Bars Kazan platzte der Traum aber im siebenten Spiel. Am 7. September 2011 dann die große Zäsur in der Vereinsgeschichte als die gesamte Mannschaft bei einem mit dem Flugzeugabsturz tragisch ums Leben kam.
Über die VHL kehrte Lok 2012 in die KHL zurück, wo man zwei Jahre später 2014 auch erstmals wieder in einem Conference Semifinale stand. Zuletzt gelang dies 2017, bevor es in diesem Jahr nach dem 4:1 Erfolg über CSKA Moskau und dem 4:3 Sieg über Avangard Omsk gegen Traktor Chelyabinsk wieder um einen Finaleinzug ging.
Für Traktor Chelyabinsk war dies der fünfte Versuch ein Gagarin Cup Finale zu erreichen. Nur 2013 gelang dies, wo im Finale aber gegen Dynamo Moskau Endstation war.
Bei Traktor verletzte sich im ersten Spiel gleich einmal der in Topform spielende kanadische Tormann Zach Fucale. Dieser Ausfall schmerzte die Mannschaft aus Chelyabinsk und so gab es nach der 2:5 Auftaktniederlage in Spiel 2 bei Lok nur eine 2:3 Overtime Niederlage. Doch Lokomotiv ließ auch in den beiden Spielen in der Chelyabinsk Arena nichts anbrennen und siegte mit 2:1. Mit dem heutigen ersten Karriere Playoff Shutout des 24-jährigen Sergei Mylnikov fixierte Lok mit einem Sweep den erstmaligen Einzug in das Gagarin Cup Finale seit dem Jahre 2009.
Einer der wertvollsten Spieler von Lok war dabei Martin Gernat. Der slowakische Verteidiger erzielte in Game 4 die wichtige 1:0 Führung und in Spiel 1 und 2 erzielte der 30-Jährige je ein Tor und einen Assist. Neben dem Slowaken konnten sich in dieser Serie aber auch Artur Kayumov und Georgy Ivanov als zweifache Torschützen eintragen.
Im zweiten Halbfinal-Duell trafen der zweifache Gagarin Cup Champion Metallurg Magnitogorsk und Avtomobilist Ekaterinburg aufeinander. Für Metallurg ging es dabei um den fünften Finaleinzug. Avtomobilist konnte mit den Playoff Siegen über Ak Bars Kazan und SKA St.Petersburg den bisher größten Erfolg der Klubgeschichte feiern.
Beide Teams standen sich in den Gagarin Cup Playoffs 2023 bereits gegenüber, auch dort wurde die Serie erst in einem Game 7 entschieden. Dieses Duell in der ersten Playoff Runde entschied Metallurg für sich.
In Spiel 1 gelang der erste Treffer erst in der 35.Spielminute. Alexander Petunin traf mit Hilfe von Avtomobilist Nikita Tryamkin Schlittschuh für Metallurg. Dieser Zwischenstand hielt bis in die Schlussphase. So traf Pavel Akolzin ins leere Avtomobilist Tor, doch das Spiel war noch nicht entschieden, gelang den Gästen durch Danil Romantsev 42 Sekunden vor dem Ende noch der Anschlusstreffer.
In Spiel 2 zeigte dann erstmals der Franzose Stephane Da Costa auf. War der 34-Jährige doch beim 4:2 Auswärtssieg von Avtomobilist mit zwei Toren und einem Assist an drei der vier Tore beteiligt.
In Spiel 3 legte Metallurg mit dem 3:2 Overtime Sieg in Ekaterinburg erneut vor. Das Team aus Magnitogorsk musste dafür aber dreimal in Front gehen und Lucas Johnson war es mit seinem vierten Playoff Treffer, der in der 63.Minute für den OT Sieg sorgte.
In Game 4 griff dann wieder Da Costa als Torschütze ein. Der Franzose traf in der 9.Minute, nachdem Metallurg bereits mit 3:0 führte, erstmals für Avtomobilist. Im zweiten Abschnitt gelang dem Heimteam der Ausgleich. Dank Stepan Khripunov sieben Sekunden vor Ende des Spiels gelang Avtomobilist noch ein später Comeback Sieg. Mit dem Empty Net Treffer von Anatoly Golyshev hieß es am Ende sogar 5:3 für die Heimmannschaft.
Damit ging es mit dem Seriengleichstand von 2:2 wieder nach Magnitogorsk. Dort führte Metallurg durch zwei Denis Zernov Tore nach 20 Minuten erneut 2:0. Avtomobilist glich im zweiten Abschnitt aber erneut aus. Im Schlussdrittel traf Metallurg durch Daniil Vovchenko und Zernov, der in der 57.Minute seinen zweiten Playoff Hattrick erzielen konnte. Am 7.März 2022 gelang dem heute 28-Jährigen Vovchenko dieses Kunststück bereits beim 5:2 Auswärtssieg von Metallurg bei Barys.
Am Ende holte sich Metallurg Magnitogorsk mit einem 5:2 Heimerfolg zwei Matchpucks um den Finaleinzug.
Avtomobilist gelang in Game 6 bis zur Spielmitte ein 3:0 Vorsprung. Nachdem Metallurg in der 31.Minute erstmals durch Danila Yurov anschrieb, gelang Denis Barantsev nur 52 Sekunden später ein Treffer und auch Da Costa trug sich mit dem 5:1 bei dem dritten Avtomobilist Sieg ein drittes Mal als Torschütze ein. Am Ende erzwang Ekaterinburg mit 5:3 ein Game 7 in Magnitogorsk. Dort wurde Zernov mit seinem Game Winning Goal zum Matchwinner für Metallurg. Nachdem im Startdrittel Dmitry Silantyev und Yurov Metallurg mit 2:0 in Führung brachten, war es Maxim Denezhkin sieben Sekunden vor der ersten Pause, der Avtomobilist auf die Anzeigentafel brachte. Zernov traf dann in der 24.Minute und so auch im dritten Spiel in Folge, doch nach einem Fehler von Robin Press vor dem eigenen Tor verkürzte Denezhkin nur 22 Sekunden später wieder für Avtomobilist. Am Ende reichte der insgesamt 10 Playoff Treffer von Zernov Magnitogorsk für die 5. Gagarin Cup Final Teilnahme.
Für Avtomobilist geht damit die erfolgreichste KHL Saison zu Ende, wobei der Deutsche Brooks Macek in den 17 Playoff Spielen für sein Team einen Treffer und sechs Vorlagen beisteuern konnte.
Das erste Finalspiel zwischen dem East Conference Champion Metallurg Magnitogorsk und dem Champion aus dem Westen Lokomotiv Yaroslavl steigt am kommenden Donnerstag in der Arena Magnitogorsk.
Zusätzlich gab die KHL auch bekannt, dass die neue Saison 2024-2025 am 3.September 2025 beginnen wird.