Zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren standen sich im West Conference Finale SKA St.Petersburg und CSKA Moskau gegenüber. SKA kam mit einem 4:2 über Dinamo Minsk und einem Sweep gegen Torpedo in dieses Conference Finale. CSKA Moskau hingegen musste gegen Severstal und Lokomotiv jeweils in ein alles entscheidendes Spiel 7.
Ein Game 7 zwischen CSKA und SKA gab es an gleicher Stelle auch in der vergangenen Saison. Auch damals setzte sich das Team aus Moskau durch und holte sich in der Folge auch den Gagarin Cup Titel.
Gleich zum Start ging es in St.Petersburg gleich einmal in die Verlängerung.
Zuvor sorgte nach nur 64 Sekunden Maxim Mamin für die rasche Führung der Gäste aus Moskau. Im zweiten Abschnitt hatte dann SKA aber das Momentum auf ihrer Seite. So glich Svyatoslav Grebenshchikov in der 24.Minute aus und keine drei Minuten später führte das Heimteam durch Alexander Nikishin in diesem Auftaktspiel. In der Folge schien Dmitry Nikolayev, der diese Serie für SKA im Tor begann, unbezwingbar zu sein. Doch mit sechs Feldspielern gelang CSKA Moskau durch Vladislav Kamenev in der 58.Minute noch der Ausgleich.
In der Verlängerung dauerte es dann etwas länger bis die Entscheidung in diesem Spiel fiel.
Erst nach 102:24 Minuten und damit dem drittlängsten Spiel zwischen diesen beiden Mannschaften fiel durch den Treffer von Nikita Nesterov das entscheidende Tor für CSKA.
Auch in der zweiten Begegnung in St.Petersburg gelang CSKA durch Andrei Svetlakov die erneute Führung. So war SKA erneut gefordert. Ein schlechter Spielerwechsel der Gäste brachte SKA in der 34.Minute aber zu einem Überzahlspiel und 38 Sekunden später nutzte dies Valentin Zykov mit seinem ersten Playoff Tor für den Ausgleich. In den dritten 20 Minuten hatten dann beide Teams ihre Chancen, doch Mikhail Vorobyov sorgte in der 49.Minute für den 2:1 Siegestreffer für SKA und den damit verbundenen Ausgleich in der Serie.
Nun ging es nach Moskau, wo es SKA St.Petersburg erstmals in dieser Serie gelang in Abschnitt 1 keinen Gegentreffer zu kassieren. CSKA ließ aber vor dem Tor kaum Schüsse durch. Auf der anderen Seite konnte Konstantin Okulov in der 24.Minute CSKA in Front bringen und 21 Sekunden vor der zweiten Pause schlug das Heimteam in einem Powerplay durch Vladislav Kamenev knapp vor der zweiten Pause ein weiteres Mal zu.
Im Schlussdrittel gab es dann je eine Überzahl auf beiden Seiten, wobei hier CSKA durch Maxim Sorkin erfolgreich abschließen konnte.
Dies war die Entscheidung. Durch den Empty Net Treffer von Fredrik Claesson endete dieses Spiel mit 4:0 für CSKA Moskau. CSKA Goalie Adam Reideborn konnte damit mit 26 Saves ein Shutout feiern.
In Game 4 musste nun die Mannschaft von Trainer Roman Rotenberg ein Zeichen setzen.
Die Gäste dominierten auch die ersten Minuten, wobei SKA auch einen Pfostenschuss zu verzeichnen hatte. SKA konnte aber eine fünf Minuten Überzahl nach einer Strafe gegen Artyom Sergeyev nicht nutzen und so war es Konstantin Okulov, der im zweiten Abschnitt mit einem Schuss ins lange Eck traf. Die Vorteile von SKA waren damit vorbei und es gab ein offen geführtes Mitteldrittel. Mit viel Schwung ging es auch in die dritten 20 Spielminuten. In der 39.Minute war es Stepan Falkovsky, der mit einem satten Schuss den nicht unverdienten Ausgleich für SKA erzielen konnte. Gleich nach dem Anspiel holte sich SKA den Puck von Darren Dietz und nachdem Valentin Zykov den Puck gefährlich vor das Tor brachte, war es Alexander Volkov, der nach nur 17 Sekunden die Gäste in Führung brachte.
Ein Turnover sorgte dann auch für die Entscheidung im Spiel. Zakhar Bardakov holte sich den Puck von Nesterov und bezwang im direkten Duell CSKA Goalie Adam Reideborn zum 3:1 Endstand. SKA gab also ein Zeichen ab und glich mit diesem verdienten Auswärtssieg die Serie auf 2:2 aus. So startete die Serie mit Spiel 5 in St.Petersburg erneut.
Die ersten beiden Treffer im Spiel gelangen durch Alexander Nikishin (7.Minute) und Emil Galimov nur 37 Sekunden später SKA. CSKA konnte im Startdrittel aber ebenfalls durch einen Doppelschlag ausgleichen. So war es Andrei Svetlakov und 57 Sekunden später in der 14.Minute Mikhail Grigorenko, die den Gleichstand von 2:2 nach 20 Minuten herstellten.
Nach vier Toren im Startdrittel waren es in den zweiten 20 Minuten die Gäste, die vorlegen konnten.
Das letzte Drittel lief dann für CSKA Moskau ideal. Konstantin Okulov und Maxim Mamin konnten bis zur 52.Minute einen drei Tore Vorsprung herausholen. SKA Trainer Roman Rotenberg riskierte nun alles und holte Goalie Vladislav Podyapolsky bereits in der 53.Minute vom Eis. In der 55.Minute gelang durch Alexander Volkov dann auch der Treffer zum 3:5 aus Sicht von St.Petersburg. Nur wenige Sekunden nach diesem Treffer waren wieder sechs SKA Feldspieler auf dem Eis, doch dieses Mal nutzte dies CSKA, im Besonderen Mikhail Grigorenko. Der CSKA Stürmer setzte nur 14 Sekunden nach dem dritten SKA Treffer den Puck in das leere Tor der Gastgeber. Für Grigorenko war es der zweite Playoff Hattrick in seiner bisherigen Karriere.
Den Schlusspunkt setzte für CSKA Okulov mit seinem zweiten Tor, das er mit einem weiteren Empty Net Treffer erzielte. Nach der Sirene flogen dann noch ordentlich die Fäuste.
Der Grunddurchgang Sieger SKA stand damit in diesem dritten Duell in Moskau mit dem Rücken zur Wand. Musste doch zumindest ein Auswärtssieg her um ein Spiel 7 zu erzwingen.
Die Chance auf eine weitere Finalteilnahme erhöhte sich für CSKA in diesem dritten und letzten Heimspiel nach nur 13 Spielsekunden. CSKA übte sofort Druck auf das von Vladislav Podyapolsky gehütete SKA Tor aus und Maxim Sorkin konnte einen Nikita Nesterov Schuss frei stehend in das SKA Tor umlenken. SKA versuchte nun rasch den Ausgleich zu erzielen und eine Minute später konnte St.Petersburg dann bereits erstmals mit einen Mann mehr versuchen.
Doch wieder gab es kaum ein gefährliches Durchkommen. Zur Mitte des Startdrittels die nächste Strafe gegen CSKA. Dieses Überzahlspiel dauerte nur 39 Sekunden, da Alexander Volkov ebenfalls auf die Strafbank musste. Bei 4 gegen 4 hatte CSKA durch den davon eilenden Sorkin die ganz große Chance auf die zwei Tore Führung, doch Podyapolssky konnte abwehren.
SKA versuchte sich weiter vor dem CSKA Tor fest zu setzen, doch außer zwei guten Möglichkeiten durch Volkov im Nachschuss und Emil Galimov aus spitzem Winkel schaute dabei in Abschnitt 1 nichts mehr heraus.
In der 24.Minute bekam Adam Reideborn Probleme nach einem Stepan Falkovsky Schuss, aber seine Verteidigung klärte für den Kanadier.
In der 26.Minute konnte CSKA erstmals für zwei Minuten mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren und das Heimteam wurde durch einen Schuss aus spitzem Winkel von Okulov gleich gefährlich. Die beste Chance hatte aber Mikhail Grigorenko, dessen Abschlussversuch vom Pfosten zurückprallte.
Der zweite Treffer gelang nur kurz darauf. Nach einem tiefen Pass brachte Sergei Plotnikov den Puck zur Mitte, wo Konstantin Okulov lauerte. Dieser ließ den SKA Tormann aussteigen und schob die Scheibe zum 2:0 über die Torlinie. Die Heimmannschaft setzte nun nach, doch es blieb nach 40 Minuten bei dieser zwei Tore Führung.
Nun blieben SKA nach 20 Minuten Zeit um Adam Reideborn und damit CSKA doch noch zu bezwingen. Doch bereits in den Startminuten dieses Abschnitts ließ man ein Überzahlspiel ungenutzt. Anders hingegen der amtierende Gagarin Cup Champion. Drei Minuten später hieß es dann Powerplay für CSKA Moskau. Dies nutzte das Heimteam zur 3:0 Führung. CSKA gelang es viel Verkehr vor dem SKA Tor aufzubauen und dies nutzte Darren Dietz mit einem Blueliner zur Vorentscheidung.
SKA war in den weiteren Minuten wohl bemüht, doch CSKA hatte mit dem drei Tore Vorsprung in der Folge die besseren Möglichkeiten. Knapp fünf Minuten vor dem Ende versuchte es SKA Trainer Roman Rotenberg erstmals ohne Goalie Vladislav Podyapolsky. Doch auch dies änderte nichts mehr an der Niederlage und an dem mit 22 Saves zweite Shutout von Reideborn in diesem West Conference Finale.
CSKA Moskau setzt sich damit erneut in einem West Conference Final-Duell gegen SKA durch und feiert in 15 KHL Jahren im siebenten Duell den bereits sechsten Seriensieg über St.Petersburg. Nur 2015 konnte sich SKA ein einziges Mal durchsetzen.
Für CSKA ist dies zugleich die vierte Finalteilnahme in Folge.
Im East Conference Duell startete der dreifache Gagarin Cup Champion aus Kazan mit einem 3:2 Overtime Sieg in diese East Conference Finalserie gegen den Gagarin Cup Champion von 2021 Avangard Omsk.
Dabei standen mit Dmitry Kagarlitsky auf Seiten des Heimteams und Corban Knight von Avangard Omsk zwei Spieler in diesem Auftaktspiel im Fokus. So legte der der Ak Bars Spieler mit dem 1:0 in der 3.Minute und dem 2:0 in der 32.Minute für Kazan vor. Im Schlussabschnitt schlug dann der Kanadier Corban Knight zweimal in Überzahl zu. Dabei gelang sein fünftes Playoff Tor zum 2:2 Ausgleich erst drei Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit. In der Overtime überraschte Kirill Panyukov Avangard Torhüter Vasily Demchenko in der 63.Minute mit einem Schuss in das lange Eck.
Im zweiten Spiel legten dann die Falken aus Omsk durch Viktor Svedberg im Startdrittel dank des siebenten Playoff Tors von Reid Boucher im Powerplay (29.Minute) mit 2:0 vor. Knapp vor der zweiten Pause gelang Alex Broadhurst 63 Sekunden vor der Sirene der dritte Treffer für die Gäste. In den dritten 20 Minuten drückte Ak Bars Kazan mächtig, doch erst in der 47.Minute konnte Artyom Lukoyanov mit seinem ersten Treffer für das Heimteam anschreiben. Avangard Torhüter Demchenko parierte im Schlussdrittel dann noch weitere 15 Schüsse der Heimmannschaft bis Dmitry Yudin drei Sekunden vor dem Ende – aber damit zu spät - zum 2:3 Endstand verkürzen konnte.
Nun ging es nach Omsk, wo erstmals seit 2012 wieder ein Conference Finale ausgetragen wurde. Musste Avangard Omsk doch nach baulichen Problemen die beiden Gagarin Cup Finale 2019 und 2021 jeweils in der Ausweicharena in Balashikha bestreiten.
12011 Fans fanden sich für dieses Spiel in der G-Drive Arena ein. Diese mussten bis in die 34.Minute warten bis der erste Treffer fiel. Dieser gelang zum großen Jubel der Fans Reid Boucher. In der Folge überstanden die Falken zwei Unterzahlspiele und so konnte in der 46.Minute Vladimir Tkachyov nach Zuspiel von Boucher in der 46.Minute auf 2:0 für Avangard erhöhen. Der Anschlusstreffer von Nikita Yeveyev knapp fünf Minuten vor dem Ende und der erste Powerplaytreffer von Ak Bars im vierten Versuch durch Topscorer Alexander Radulov in der 57.Minute sorgten dann noch für eine Overtime.
In der Overtime war es dann mit Vadim Shipachyov ein weiterer Kazan Top Spieler, der in der 73.Minute den Auswärtssieg mit 2:3 für Ak Bars fixieren konnte. So verlief diese Rückkehr nach Omsk nicht positiv.
Avangard musste also Game 4 in Omsk gewinnen um in der Serie wieder gleichzuziehen. Avangard hatte auch mehr vom ersten Abschnitt, doch gelang es Kazan, nur wenige Möglichkeiten der Falken zuzulassen.
Auch im zweiten Abschnitt blieben die Tore nach einem aberkannten Treffer der Gäste weiterhin aus, doch zumindest ergab sich nach Strafen in der Schlussminute gegen die beiden Ak Bars Spieler Nikita Dynyak und Artyom Lukoyanov zu Beginn des Drittel Nummer 3 eine 5 gegen 3 Überzahlmöglichkeit. Doch diese Startminute konnte das Heimteam nicht zum Führungstreffer nutzen.
In der 53.Minute musste dann mit Corban Knight der erste Avangard Spieler auf die Strafbank. Doch die Falken konnten den ersten Gegentreffer noch verhindern. Als Avangard aber wieder vollzählig war, gelang Kazan nur sieben Sekunden später der Führungstreffer.
Dabei drückte Dmitry Voronkov vor dem Tor stehend in einem wilden Durcheinander den Puck irgendwie über die Linie. Damit gelang Voronkov, dem sein erster Versuch in Abschnitt 2 noch durch einen Videobeweis aberkannt wurde, doch noch sein Treffer in diesem Spiel. Avangard nahm sich kurz nach diesem Gegentreffer durch eine weitere Strafe selbst die Möglichkeit rasch zum Ausgleich zu gelangen. Da Ak Bars Kazan Tormann Timur Bilyalov mit 25 Saves sein Tor sauber halten konnte, war dieser heutige Treffer des 22-jährigen Voronkov auch sein zweites Game Winning Goal in diesen Playoffs.
Ak Bars Kazan zieht damit am Sonntag in der eigenen Arena zum vierten Mal in der 15-jährigen KHL Geschichte in ein Gagarin Cup Finale ein.
Kazan hatte nach diesen beiden Auswärtssiegen im dritten Heimspiel die Möglichkeit diese Serie frühzeitig zu beenden.
Nach 20 Minuten sah aber alles andere als danach aus. Führten die Falken aus Omsk doch durch Alexei Bereglazov in der 6.Minute und dem Powerplaytreffer von Reid Boucher, der in dieser Serie zum dritten Mal traf, nach 20 Minuten mit 2:0. Im zweiten Abschnitt blockten die Avangard Spieler zahlreiche Möglichkeiten des Heimteams. So kamen relativ wenige Scheiben ganz gefährlich zu Vasily Demchenko, der damit auch nach 40 Spielminuten noch ohne Gegentreffer war.
Gleich nach Wiederbeginn gelang es Alexander Radulov aber den Puck im Drittel der Gäste zu halten. Nach 20 Sekunden war es Dmitry Yudin, der mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie aus, traf. Avangard Goalie Demchenko war dabei die Sicht verstellt. Mit diesem frühen Anschlusstreffer im dritten Abschnitt drückte Kazan auf den Ausgleich. In der folgenden Minuten gab es kaum Unterbrechungen und so dauerte es bis in Minute 53 bis Ak Bars der Ausgleich gelang. Das Heimteam setzte sich dabei im Drittel von Avangard Omsk fest und Kirill Adamchuk mit seinem ersten Playoff Treffer war es, der es mit einem platzierten Distanzschuss erfolgreich versuchte. Vier Minuten später machte sich dann Avangard die Aufgabe noch schwieriger. Nachdem Ilya Safonov von Viktor Svedberg vor dem Tor zu Fall gebracht wurde, schlug der Schwede mit der Faust auf den liegenden Ak Bars Spieler ein. Dies gab nach einem größeren Gerangel eine 5 Minuten Strafe für Svedberg.
Ak Bars konnte aus dieser Überzahl keine Vorteile herausholen und mit einem Spielstand von 2:2 ging zum dritten Mal in dieser Serie in eine Overtime. Dort war es dann Vadim Shipachyov nach sieben Minuten und acht Sekunden, der mit einem Abstauber sich und Ak Bars Kazan in ein weiteres Gagarin Cup Finale schoss.
Ak Bars Kazan steht damit zum fünften Mal in einem Finale. Dabei hieß der Trainer jedes Mal Zinetula Bilyaletdinov. Der 68-Jährige kam nach drei Jahren Pause im Dezember 2023 als Co-Trainer zurück zu Ak Bars, wo er kurz darauf auch den Cheftrainer Posten übernahm.
Nach einem anders als erwünschten Start löste kurzfristig Yuri Babenko den in Kazan erfolglosen Oleg Znarok ab, bevor dieser am 27.12.2022 dieses Amt wieder an Bilyaletdinov abgab. Mit ihrem Erfolgstrainer holte sich Kazan am Ende des Grunddurchgangs noch Platz 1 der East Conference und steht nun nach dem dritten Titelgewinn 2018 wieder in einem Gagarin Cup Finale.