Am Sonntag ging die 15. reguläre KHL Saison mit dem Kontinental Cup Gewinner SKA zu Ende. Zugleich beendete zwei Tage zuvor mit Danis Zaripov einer der ganz großen KHL- und russischen Eishockeyspieler seine Karriere. Obwohl der 41-Jährige nach seinem letzten Spiel am 21. November für das letzte Grunddurchgangsspiel von Ak Bars Kazan in die Aufstellung zurückkehrte, war bereits bekannt, dass Danis Zaripov mit seinem insgesamt 817. KHL Spiel seine Karriere beenden wird. Ein Grund für die Rückkehr war wohl auch, dass Ak Bars im Heimspiel gegen Metallurg Magnitogorsk spielte. Bei diesem Klub konnte Zaripov nach seinen beiden ersten KHL Titeln mit Ak Bars 2009 und 2010 in den Jahren 2014 und 2016 seine Gagarin Cup Titel Nummer 3 und 4 gewinnen. Nach diesem vierten Titel kehrte Zaripov nach Kazan zurück, wo er im Jahr 2000 noch in der russischen Superliga sein Debüt gefeiert hatte. 2018 konnte dann Zaripov mit Ak Bars Kazan erneut den Gagarin Cup Titel gewinnen und hält so als bisher einziger Spieler bei fünf Titeln.
Zaripov hält bei Ak Bars den Rekord für bestrittene Spiele, Punkte, Tore sowie Assists, bei Metallurg Magnitogorsk ist der 41-Jährige der drittbeste Torschütze in der KHL Klubgeschichte.
In seinen 663 KHL Regular Season Games gelangen dem 41-Jährigen 557 (235+322) Punkte, in den 154 Playoff Spielen legte der Flügelstürmer noch 57 Tore und 71 Assist drauf. Damit beendete Danis Zaripov mit insgesamt 685 (292+393) Punkten seine erfolgreiche Karriere, in der er nebenbei noch bei den IIHF Weltmeisterschaften 2008, 2009 und 2014 dreimal Gold gewann. Mit Silber 2015 und Bronze 2007 rundete Zaripov neben seiner einziger Olympia Teilnahme 2010 auch seine erfolgreiche internationale Karriere ab.
Zurück zum Kontinental Champion 2023 SKA St. Petersburg. Dieser dominierte die West Conference und musste in den 68 Spielen nur 13 ohne einen einzigen Zähler verlassen. Damit brachte es die Mannschaft von Trainer Roman Rotenberg auf 105 Punkte. Dies ist die zweithöchste Marke, die seit der Wiedereinführung der 2 Punkte Regelung in der Spielzeit 2018-2019 erreicht werden konnte. Nur CSKA Moskau konnte bei insgesamt 53 Siegen in 62 Spielen in der Saison 18-19 mit 106 Punkten mehr Zähler erreichen. SKA konnte aber mit den diesjährigen 105 Punkten und einem Schnitt von 1,54 Punkten pro Spiel den eigenen Rekord aus der Saison 2018-2019 um zwei Punkte verbessern.
Zugleich kürte sich der erst 41-jährige Roman Rotenberg zum jüngsten KHL Head Coach, der jemals den Continental Cup gewinnen konnte.
Einer der Hauptpersonen für diesen für SKA so erfolgreichen Grunddurchgang war aber auch Dmitrij Jaskin. Der 29-jährige Tscheche konnte nach seiner Rückkehr aus Nordamerika an seine beiden bisherigen Saisonen bei Dynamo Moskau anschließen und mit 62 Punkten (40+22) die zweiterfolgreichste Saison aller Stürmer in der KHL Geschichte hinlegen.
Nur Sergei Mozyakin konnte in der Spielzeit 2016-2017 mit seinen 85 (48+37) Punkten einen wohl nicht so schnell erreichbaren KHL Scoring Rekord aufstellen. Mozyakin liegt damit vor dem SKA Stürmer, der mit den 60 Punkten (38+22) aus der Saison 2020-2021 auch auf Platz 3 dieser ewigen Wertung rangiert.
Zusätzlich konnte SKA auch den Heimsieg Rekord von CSKA Moskau aus dem Jahr 2018-2019 überbieten. Das Team aus Moskau konnte dabei 27 Siege in 31 Spiele im eigenen Stadion erreichen. SKA übertraf am 19.Februar mit dem 4:1 Erfolg über Traktor diese Bestmarke. Am Ende erreichte SKA in dieser Saison 29 Heimerfolge in 34 Heimspielen.
Der Sieger der diesjährigen East Conference Ak Bars Kazan legte einen beeindruckenden Februar hin. So konnten von den elf bestrittenen Spielen acht Begegnungen gewonnen werden. Damit schob sich das Team von Trainer Zinetula Bilyaletdinov im Schlussmonat dieser 15. KHL Saison noch auf Platz 1. Dafür waren mit NHL Heimkehrer Alexander Radulov mit 57 (25+32) und Vadim Shipachyov mit 45 (9+36) Punkten zwei Neuzugänge hauptverantwortlich.
Hinter den 91 Punkten von Ak Bars kamen mit Salavat Yulaev und Avangard Omsk zwei Teams auf 86 Zähler. Den engen Kampf um das letzte verbleibende Heimrecht konnte am Ende Avtomobilist mit einem 2:0 Auswärtssieg über Sibir am letzten Spieltag für sich entscheiden. Dabei half aber auch der 2:1 Shootout Sieg von Salavat Yulaev bei Metallurg Magnitogorsk. Den Stahlstädtern kostete das den 84 Punkt und so gingen die Plätze 4 bis 6 im Osten mit je 83 Zählern an Avtomobilist, Metallurg und Sibir.
Dahinter folgen das Team Vladivostok Admiral, das sich damit erstmals seit 2017 wieder für eine Post-Season qualifizieren konnte.
Für den Admirals konnte dabei Verteidiger Yury Pautov mit seinem Treffer zum 1:0 in Abschnitt 1 beim 2:0 Heimsieg über die Amur Khabarovsk die Playoffs fixieren. Damit gelang dem 27-Jährigen erstmals nach 815 Tagen wieder ein Torerfolg.
Den letzten Platz im Osten sicherte sich Neftekhimik Nizhnekamsk mit zwei Erfolgen in den letzten beiden Spielen. Nach dem wichtigen 4:3 Overtime Sieg über Metallurg schoss man sich mit den 7:0 Heimsieg über die Kunlun Red Stars am vergangenen Freitag endgültig wieder in die Playoffs.
Da Traktor am gleichen Tag bei Avtomobilist 1:5 verlor, müssen die Bären aus Chelyabinsk nach dem letztjährigen Aus im Conference Final heuer erstmals seit 2020 wieder auf die Playoffs verzichten.
East Conference Playoff Paarungen:
(1) Ak Bars Kazan – Neftekhimik (8)
(2) Salavat Yulaev – Admiral (7)
(3) Avangard – Sibir (6)
(4) Avtomobilist – Metallurg Mg (5)
Hinter dem erneuten Sieger der West Conference SKA St. Petersburg beendete CSKA Moskau mit 94 Punkten den Grunddurchgang 2022-2023 auf Platz 2. Damit war der zweifache Gagarin Cup Champion in den letzten neun Jahren nie schlechter als auf Platz 3 platziert. Topscorer für die Mannschaft aus Moskau wurde Konstantin Okulov, der mit seinen 18 Toren und 36 Assists in seiner 10. KHL Spielzeit einen neuen persönlichen Rekord aufstellen konnte. Mit 49 Punkten (22+27) folgt ihm dann gleich Mikhail Grigorenko, der in seiner fünften Saison für CSKA seine zweitbeste Leistung abrufen konnte.
Lokomotiv Yaroslavl konnte wie bereits in der abgelaufenen Saison einen Top 3 Platz erreichen. Dabei zeigte CSKA heuer eine starke Teamleistung. Trainer Igor Nikitin konnte sich dabei vor allem auf seine Torhüter Daniil Isayev und Ivan Bocharov verlassen. Isayev erreichte in seinen 38 Spielen eine Fangquote von 93,4%, damit schaffte er es auf Platz 4 der KHL Goalies. Im Schnitt ließ er nur 1,6 Gegentore zu und gewann damit auch die individuelle KHL Statistik. Sein Teamkollege Bocharov gelang mit seinem Schnitt von 1,89 Gegentoren in 32 Begegnungen aber ebenfalls der Sprung in die Top 5 dieser Wertung.
Torpedo Nizhny Novgorod startet unter Trainer Igor Larionov erstmals seit 2012, wo man die Tarasov Division gewinnen konnte, wieder mit einem Heimspiel in die Playoffs.
Dynamo Moskau hingegen muss erstmals seit fünf Jahren die Post Season mit einem Auswärtsspiel beginnen.
Vityaz gelang in der vorübergehenden Heimat in Balashikha nach zwei Jahren wieder der Sprung in die Playoffs. Dies gelang nach Platz 5 im Vorjahr und dem 6.Platz in der Saison 2020-2021 Severstal hingegen zum dritten Mal in Folge. Den allerletzten Playoff Platz in dieser KHL Spielzeit sicherte sich Dinamo Minsk erst mit einem 2:1 Auswärtssieg bei Vityaz am vorletzten Spieltag dieses 15. KHL Grunddurchgangs.
Für Spartak Moskau hieß dies, dass es mit den zwei Punkten Rückstand auf Minsk erstmals nach fünf Jahren keine KHL Post Season gibt.
Die Kunlun Red Star konnten in ihrer ersten Saison in der West Conference Platz 7 einnehmen. Schlusslicht der West Conference und der Liga wurde HC Sochi. Der Klub absolvierte mit nur 11 Siegen die schlechteste KHL Saison. Trotzdem gelang es dem Team aus der Olympiastadt von 2014 immer wieder in die Schlagzeilen zu kommen. Dafür verantwortlich war der 18-Jährige Leihspieler von SKA Matvei Michkov. Knapp vor Weihnachten wechselte Michkov aus St. Petersburg nach Sochi und brachte es dann in 27 Spielen auf 20 (9+11) Punkte, wobei der Stürmer im Februar besonders in den beiden Spielen gegen Kunlun aufzeigen konnte. Am 11. Februar steuerte der 18-Jährige beim 7:2 Sieg ein Tor und zwei Assist bei und konnte erstmals drei Punkte in einem Spiel erzielen. Zum Abschluss der Saison gelangen Michkov gegen denselben Gegner mit einem Treffer und vier Assist gleich 5 Scorerpunkte.
Bei HC Sochi rückte sich auch Tormann Michail Berdin einmal richtig in den Mittelpunkt. So konnte der 24-Jährige am 20. Februar beim 1:3 Auswärtsieg gleich 61 Schüsse stoppen. Damit platziert sich Berdin in dieser KHL Statistik hinter dem Finnen Juha Metsola mit 62 Saves bei 64 Schüssen und Andrey Kareyev, der mit 61 Saves im Jänner 2017 einen Shutout Sieg feiern konnte, auf Platz 3 dieser ewigen KHL Statistik ein.
Conference Playoff Paarungen:
(1) SKA – Dinamo Mn (8)
(2) CSKA - Severstal (7)
(3) Lokomotiv - Vityaz (6)
(4) Torpedo – Dynamo Msk (5)
Seinen erfolgreichste KHL Regular Season konnte der einzige Deutsche Brooks Macek in seiner vierten Saison für Avtomobilist Ekaterinburg absolvieren. Der gebürtige Kanadier konnte im Februar nochmals 5 Tore und 2 Assist beisteuern und brachte es dabei auf 53 (36+17) Punkte. Mit diesen 53 Punkte beendet Macek diese Saison auf Platz 13 in der KHL Punkte Statistik. Mit seinen 36 Saisontoren liegt der 30-Jährig auf Platz 6 der ewigen KHL Torschützenwertung. Die Topposition hält Mozyakin mit seinen 48 Toren in der Spielzeit 2016-2017.